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Ausland: Europa

Auch die meisten anderen europäischen Staaten sind hoch verschuldet, am höchsten Griechenland, Italien, Portugal, Irland und Belgien. Besonders beunruhigend aber ist, dass sich seit 2010 eine Schere auftut zwischen Nord und Süd:

Schuldenquoten Europa 2010-2018

Die deutschen Staatsfinanzen stehen besser da als vor der Finanz­krise, aber denen der drei genannten Länder – hier zusammen­gefasst – geht es konstant schlecht. (In der Grafik ist berücksichtigt, dass die Volks­wirtschaften verschieden groß sind. Deshalb wird die aufgelaufene Gesamt­verschuldung nicht in absoluten Geld­beträgen verglichen, sondern als Schuldenquoten in Beziehung zum Brutto­inlandsprodukt (BIP) gesetzt. "80%" heißt also: Schulden in Höhe von 80% des BIP.)

Detaillierte Zahlen finden sich hier.

Der Vertrag von Maastricht ist end­gültig gescheitert. Die Staats­verschuldung Europas ist in vielen Ländern außer Kontrolle. Schon zu Beginn der Euro-Währungs­union lag die Schulden­quote bei 70%, Ende 2018 waren es 85%. Selbst in Zeiten guter Konjunktur ändert sich nichts Wesentliches. Der Geburts­fehler des Euro: Gemeinsame europäische Währung, aber nationale Haushaltsautonomie.

In Italien sind jetzt Parteien an der Macht, die die Schulden­eindämmung offen ablehnen. Da der Euro eine gemeinsame Währung ist, kann kein Land mehr isoliert seine Währung abwerten, das spielt der deutschen Wirt­schaft in die Hände. Wirt­schafts­wachstum, Zunahme der Jobs und Abbau der Staats­schulden in Deutsch­land geschehen auf Kosten der Mittel­meer­länder.

Der Euro spaltet Europa.

Stand: Juli 2019